Chinesisches Medizin-Lehrbuch

Zang Fu

Für eine saubere und vollständige Diagnose wird unter anderem die Lehre der Speicherorgane Zang und der Hohlorgane Fu miteinbezogen (Zang Fu). Man kann ihre Organfunktionen als die Physiologie der chinesischen Medizin betrachten. Die Organe Leber, Herz, Milz, Lunge und Niere werden Zang-Organe genannt und dem Yin zugeschrieben. Die Organe Gallenblase, Dünndarm, Magen, Dickdarm, Blase und San Jiao dagegen werden als Fu-Organe bezeichnet und gehören zum Yang.

In einem Funktionskreis paaren sich jeweils ein Speicher- und ein Hohlorgan. Das Element Erde zum Beispiel beinhaltet den Funktionskreis Milz und Magen, wobei deren Hauptaufgabe die Nahrungsmittelaufnahme und –verwertung ist. Eine Störung dieses Zusammenspiels zeigt sich in Symptomen der beteiligten Organe. Eine gestaute Leber-Energie kann beispielsweise den Funktionskreis von Milz und Magen beeinflussen, in dem die Aufnahme der Nahrungsmittel oder deren Verwertung gestört ist. Eine gestaute Leber-Energie bedeutet allerdings nicht wie in der westlichen Medizin, dass das Organ Leber erkrankt ist, sondern vielmehr, dass ein energetisches Ungleichgewicht vorhanden ist. In der TCM spricht man deshalb von Disharmoniemustern. Ziel der der TCM- Behandlungen ist es, die Funktionen der Zang Fu Organe stärken oder wieder ins Gleichgewicht bringen.